Die Idee, das Vorhaben
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl“ (bayerische Verfassung Art. 151)
In diesem Sinne wollen wir ein Mehrgenerationenhaus, das sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlt, in zweifacher Hinsicht verwirklichen.
Inhaltlich: durch Kooperation, Solidarität und Teilen sollen verbesserte soziale Beziehungen ermöglicht werden.
Formal: entsprechend den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie ist unser Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital, sondern „ein gutes Leben für alle“. Die Organisation des Projektes erfolgt durch einen gemeinnützigen Verein, die Realisierung durch Stiftung, Genossenschaft und gemeinnützige GmbH.
Neben der Verwirklichung des Mehrgenerationenhauses ist der zusätzliche Aufbau ambulanter, pflegerischer Sozialdienste der Ausdruck dieser Grundhaltung.
Besondere Situation im Landkreis Freising
Obwohl wir in einem wirtschaftlich sehr prosperierenden Landkreis leben, sehen sich immer mehr Menschen aller Generationen (Bürger/innen) vor einer großen, kaum zu bewältigen Herausforderung.
Beispielsweise erfahren immer mehr Familien, die aus anderen Regionen unseres Landes hierher gezogen sind, dass ihre Herkunftsfamilie, ob Eltern oder Großeltern, zu weit weg leben, um diese in zahlreichen Lebensbereichen noch entlasten zu können.
Zudem steigen bekanntlich die Lebenshaltungskosten insbesondere die Wohnungskosten in den letzten Jahren kontinuierlich. Der Doppelverdienst ist für viele längst die Regel, nicht mehr Ausnahme, und wertvolle, unverzichtbare Familienzeit wird dadurch immer weiter eingeschränkt.
Parallel dazu ist eine zunehmende Separierung der verschiedenen Generationen zu beklagen, was ganz besonders für ältere Menschen die Gefahr der Vereinsamung bei gleichzeitiger Überforderung der Eltern junger Familien mit sich bringt. Eine bedenkliche Tatsache, die mit der andererseits glücklichen Entwicklung, immer älter werden zu dürfen, einhergeht.
Konzepte der echten Vernetzung und Integration von jungen und älteren Menschen fehlen bisher weitgehend.
Unserer Antwort
Wir wollen mit unserem Vorhaben dieser bedenklichen Entwicklung eine Antwort geben. Es drängt uns, mit unserer Initiative ein kreatives, soziales und nachhaltiges Lösungskonzept zu entwickeln.
Die seelischen Defizite und die bisher nicht beantworteten ökologischen Krisen machen neue Formen von Gemeinschaft notwendig.
Wir streben die Gründung eines Mehrgenerationenhauses an, das Menschen Raum gibt, sich in allen Lebensphasen zu entfalten und einzubringen. Damit wollen wir beitragen, die Vereinzelung des Menschen in der heutigen Gesellschaft und die zunehmende soziale Isolation zu überwinden und der Zerstörung von Beziehungen vorzubeugen. Unsere konkreten Pläne fundieren auf gemeinsamen Visionen und verbindlichen Grundsätzen.
Die Idee des Mehrgenerationenhauses wurde im Rahmen des gemeinnützigen Vereins „Drei Bäume“ entwickelt. Der Name symbolisiert die folgenden drei Grundsätze auf denen der Verein beruht.
Universelle Ethik
Die Anerkennung der allgemeinen Menschenrechte als universelle Ethik steht über den Vorstellungen einzelner Religionen und Weltanschauungen. Wir gehen davon aus, dass unser aller Leben größer und mehr ist, als die materielle Sicht darauf, bei der ethische Grundsätze vernachlässigt werden und der allgegenwärtigen Gewinnmaximierung geopfert werden.
Ökologisch
Davon ausgehend, dass die Lebensgrundlagen und die Lebensqualität auch einer zukünftigen Generation erhalten bleiben sollen, gehen wir gemeinsam Wege zu nachhaltigen Lebensformen. Aus diesem Bewusstsein heraus fühlen wir uns verpflichtet, einen achtsamen Umgang mit den Ressourcen zu pflegen.
Soziale Zielsetzungen
Wir beteiligen uns an den gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen zur Förderung der Verständigung und Versöhnung zwischen Interessens- und Bevölkerungsgruppen im Sinne des Gemeinwohls. Wir verstehen das Projekt als Teil unserer Region und wollen uns regional mit Initiativen und Unternehmen vernetzen.
Für den Vorstand des Vereins und V. i. S. d. P.:
Dr. Michael Bommer, Freising Dr. Angelika Schumm, Freising
Stand Dezember 2018